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Wir bauen Natur

„Als Naturbaustoffe werden Stoffe bezeichnet, die sich nach den Definitionen für Naturprodukte und Baustoffe beschreiben lassen. Es sind entsprechend natürlich vorkommende Stoffe, die lediglich manuell, mechanisch oder durch Gravitationskraft, durch Auflösen in Wasser, durch Dampfdestillation oder durch Erhitzung zum Wasserentzug verarbeitet wurden. Naturbaustoffe können sowohl biotische oder biogene (aus der belebten Natur entstammende), z. B. Holz, Schafwolle, Flachs, Hanf, Roggen, Schilf, Seegras, Wiesengras, Stroh, als auch abiogene (aus der unbelebten Natur entstammende) Stoffe wie zum Beispiel Lehmbaustoffe, Perlitegesteine, Bimssteine u. v. a. sein.“ (Wikipedia)

Ökobaustoffe sind nachwachsende Rohstoffe, die dem Kreislaufprinzip (auch „cradle to cradle“ oder „von der Wiege zur Wiege“) entsprechen. D.h. die eingesetzten Rohstoffe sollen über den Lebenszyklus einer Ware hinaus wieder vollständig in den Produktionsprozess zurückgelangen. Eine wichtige Rolle spielen in der Kreislaufwirtschaft daher die Kaskadennutzung, bei der ein Rohstoff über mehrere Stufen genutzt wird sowie das Recycling von Gütern, um Abfallprodukte als Sekundärrohstoffe wiederverwerten zu können. (Wikipedia)

Für KARDEA Häuser werden ausschließlich Naturbaustoffe eingesetzt, die durch ihre jeweiligen von Natur aus gegebenen, physikalischen Eigenschaften wesentlich zu einem gesunden, wohltuenden Raumklima beitragen. 

Holz

Holz

Holz – einer der ältesten Baustoffe - ist ein natürlicher Rohstoff mit vielen ökologischen, bauphysikalischen und baubiologischen Vorteilen.

Einer der ganz wesentlichen Vorteile von Holz liegt in der langfristigen Speicherung des Treibhausgases CO2. Während des Wachstums produziert Holz Sauerstoff, speichert gleichzeitig das Treibhausgas Kohlendioxid – und zwar in höheren Mengen als bei der Holzverarbeitung wieder freigesetzt wird. Somit ist die CO2-Bilanz des Werkstoffs positiv.

In heimischen Wäldern gewonnenes Bauholz unterstützt eine wichtige Wertschöpfungskette, die vom Baumbestand und dem wertvollen Waldhumus über die Holzproduktion mit Lagerung und Verarbeitung bis zur Wiederverwendung und dem Recycling von Holz reicht. Bei der Holzverarbeitung entstehen praktisch keine Abfälle, alle Nebenprodukte können verwertet werden. Somit ist der gesamte Kreislauf CO2 neutral.

KARDEA nutzt Holz als „High-Tech-Baustoff“: Als organischer Verbundwerkstoff besteht Holz aus luftgefüllten Zellen mit dem Hauptbestandteil Zellulose und der natürlichen Kittsubstanz Lignin. Dieses geniale natürliche Material formt einen Hochleistungswerkstoff, der in einzigartiger Weise eine Verbindung von geringem Gewicht, hoher Festigkeit und guter Wärmedämmung schafft.

Für Holz als Baustoff spricht neben seinen physikalischen Eigenschaften vor allem die ausgezeichnete Verarbeitbarkeit, die geringe Wärmeleitfähigkeit (wodurch sich Holz immer angenehm warm anfühlt), die gute Isoliereigenschaft, eine geringe statische Aufladung und hervorragende akustische Eigenschaften.

In unseren Holzhäusern finden Sie ein behagliches Raumklima vor, weil Holz die Luftfeuchtigkeit reguliert und Schadstoffe aus der Atemluft aufnimmt.

Viele schrecken aufgrund der vermeintlichen Brennbarkeit vor dem Baustoff Holz zurück. Holz wird jedoch als brandhemmend eingestuft, da auf seiner Oberfläche unter Feuereinwirkung eine hitzeisolierende Kohleschicht entsteht, die das innere Holz schützt. Im Brandfall sinkt die Gebäudestabilität nur langsam und ist abschätzbar.

Stroh

Stroh

Stroh ist ein ausgezeichneter natürlicher Dämmstoff. Beim Wachstum der Pflanze speichert diese CO2, dadurch ist Stroh besonders klimafreundlich. Für die Herstellung von Stroh als Dämmmaterial wird viel weniger Energie benötigt als für herkömmliche Dämmstoffe. Die Produktion von Mineralwolle und Polystyrol erfordert beispielsweise um den Faktor 100 mehr Energie als die Herstellung von Stroh-Dämmstoff. Dadurch wird wiederum CO2 eingespart.

Mit Strohballenwänden lassen sich ausgezeichnete Dämmwerte erreichen, die sogar eine Passivhaus-Qualität möglich machen. Dank der hervorragenden Dämmeigenschaften von Stroh wird weniger Heizenergie verbraucht.

Stroh lässt sich ausgezeichnet mit anderen ökologischen Baustoffen kombinieren und ist so Garant für gesundes Wohnen. Einer der Gründe dafür ist die Verarbeitung ohne chemische Behandlung mit Zusatzstoffen wie Borsalz oder ähnlichem. Stroh ist aufgrund der hohen Pressdichte trotzdem resistent gegen Nagetiere. Ungezieferbefall kann ebenfalls ausgeschlossen werden, wenn der Aufbau fehlerfrei ausgeführt wird.

Stroh kommt als Dämmmaterial für Wände und Dächer in Form von Kleinballen oder als Stroheinblasdämmung zwischen der Holzkonstruktion zum Einsatz. Stroh erweist sich laut ÖNORM als „normal brennbar“. Geprüfte Wandaufbauten konnten bei Brandtests sogar die Brandwiderstandsklasse F90 erreichen.

Stroh liegt bei einer Wärmeleitfähigkeit von 0,04 W/mK² im Bereich anderer Dämmstoffe wie Glas- und Steinwolle und das bei einem Primärenergieverbrauch bei der Herstellung des Baustoffs von nur etwas mehr als einem Zehntel von vergleichbaren Konstruktionen wie einer Massivwand mit EPS-Dämmung.

Hanf / Hanf-Lehm-Schüttung

Hanf hat sich seit Jahrhunderten im Hausbau als natürlicher Dämmstoff bewährt. Dank seiner positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und das Innenraumklima sowie seiner hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften wird Hanf in den letzten Jahren auch wieder verstärkt beim Bauen und Sanieren eingesetzt.

Gemeinsam mit Lehm wird aus den Hanfspänen beispielsweise ein natürliches Schüttmaterial mit einzigartigen Vorteilen. Die Hanfspäne werden mit Lehm ummantelt und verbinden die Vorteile beider Naturbaustoffe. Die Hanf-Lehm-Schüttung zeichnet sich daher durch eine hohe Wärmedämmung und –speicherung aus, sorgt für optimalen Hitzeschutz, Schallschutz, Trittschalldämmung und reguliert die Luftfeuchtigkeit.

Die leichte, jedoch sehr stabile Schüttung findet Verwendung als Hohlraumschüttung in Geschoßdecken, belastbare Trittschalldämmung, Dämmung für Fußbodenheizung, Ausgleichsschüttung oder Wärmedämmung am Dachboden.

Die Hanf-Lehm-Schüttung wird durch leichtes Stampfen eingebracht. Auf Grund der Widerstandsfähigkeit der Hanffaser und die Ummantelung mit Lehm ist ein Zerreiben und ein dadurch einstehender Volumenverlust nicht möglich. Bei sachgemäßer Einbringung und unter dem Druck des Fußbodenaufbaus bildet sich ein stabiles, fugenloses Dämmvolumen.

Schilf

Schilf

Schilf ist ein schnell nachwachsender, regionaler Baustoff, dessen Vorteile leider in Vergessenheit geraten sind. Das Schilf in KARDEA-Häusern stammt vom nahe gelegenen Neusiedler See. Der den See umfassende Schilfgürtel stellt mit rund 180 km² den zweitgrößten zusammenhängenden Schilfbestand Europas dar. Das Schilf wird dort in kleinen Familienunternehmen u.a. zu Schilfrohrmatten verarbeitet. Die Schilfrohrhalme werden dafür mit verzinktem Eisendraht verwoben. Aufgrund ihrer griffigen Oberflächenstruktur eignen sich diese ausgezeichnet als Putzgrund für den Lehminnenputz.

Die in den Hohlräumen des Schilfs enthaltene Luft sowie die Luftschichten zwischen den Halmen sorgen für günstige Wärme- und Schallschutzeigenschaften. Durch seine feuchtigkeitsabweisende Eigenschaft sind keine chemischen Zusätze oder Imprägnierungen notwendig. Baustoffe aus Schilf nehmen keine Feuchtigkeit auf und haben dadurch eine hohe Fäulnis- und Schimmelresistenz. Schilfrohr ist aufgrund seines Gehalts an Kieselsäure brandhemmend.

Lehm

Lehm

Lehm – eine Mischung aus Sand, Schluff und Ton - ist einer der ältesten Baustoffe und ein reines Naturprodukt, das noch dazu regional in großen Mengen vorhanden ist.

Die Zusammensetzung und Qualität des Lehms ist von entscheidender Bedeutung für dessen Verwendbarkeit. Deshalb kommt die Auswahl von geeigneten Lehmen für die Beschaffenheit und Anwendung des Endproduktes eine hohe Bedeutung zu.

Der Energieaufwand für Transport und Aufbereitung für die Verwendung als Baustoff ist gering, die Ökobilanz daher sehr gut.  Der Primärenergiebedarf im Vergleich zu herkömmlichen Baustoffen liegt bei einem Zehntel und darunter.

Deshalb ist Lehm wiederverwendbar, sofern er nicht mit anderen Stoffen- wie zum Beispiel Kalk oder Zement - verunreinigt wurde.

Lehm zeichnet sich durch hervorragende bauphysikalische Eigenschaften aus, die für ein optimales Raumklima sorgen und wesentlich zu Ihrem Wohlbefinden beitragen. 

KARDEA setzt Lehm als Oberflächenmaterial in Form von 2-lagigen Lehmputzen auf Schilfstuckatur, als einlagiger Feinputz auf Lehmbauplatten und als Lehmfarbe zur individuellen optischen Gestaltung der Lehmputzoberflächen ein. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Hanf/Lehmschüttung anstelle von Styroporbeton unter dem Estrich. Die Lehmbauplatte besteht aus Lehm und Schilf und dient als Trockenbauplatte für den Innenausbau mit Lehm. Sie verbindet die hervorragenden baupyhsikalischen Eigenschaften beider Naturbaustoffe und sorgt für ein optimales Raumklima und einen ausgezeichneten Schallschutz.


Lehm reguliert die Luftfeuchtigkeit:
Lehmputze in den Innenräumen entnehmen der Luft Feuchtigkeit, speichern diese und geben sie bei Bedarf wieder ab. Dadurch herrscht in den Räumen eine gesunde Raumfeuchtigkeit von 40 bis 60 %. Durch diese Eigenschaft beugt Lehmputz Schimmelbildung vor.

Lehm unterstützt die Temperaturregulierung:
Der durch die Aufnahme bzw. Abgabe von Luftfeuchtigkeit erfolgte Kondensation- bzw. Verdunstungsprozess führt zu einer natürlichen Erwärmung bzw. Kühlung der Räume.

Lehm dämpft und reinigt:
Lehm bindet Gerüche und gibt diese nur langsam wieder ab. Unangenehme Gerüche werden so kaum wahrgenommen. Weiters dämpft Lehm elektrische, magnetische oder elektromagnetische Wellen. Seine dämpfende Wirkung sorgt auch für einen hohen Schall- und Trittschutz.


Kalkputz

Kalk ist ein reiner Naturbaustoff, der aus Kalkstein gewonnen wird. Kalkstein entsteht in einem Millionen Jahre andauernden Prozess u.a. aus Schalen von Muscheln, Skeletten von Korallen und anderen Meereslebewesen sowie aus Kalkstein bildenden Kieselalgen.

Der Kalkputz ist ein mineralischer Putz, der aus hochwertigen mineralischen Rohstoffen hergestellt wird. Zum größten Teil bestehen Kalkputze aus Zuschlägen wie Kalkstein, Marmor, Quarz und Sand. Sie werden mit dem mineralischen Bindemittel Kalk dauerhaft verbunden. Die natürlichen Inhaltsstoffe tragen ganz wesentlich zu den hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften der Kalkputze bei, die ein gesundes und behagliches Raumklima vermitteln.

Hervorzuheben ist vor allem die hohe Dampfdiffussionsoffenheit und Sorptionsfähigkeit des Baumaterials, d.h. dass Kalk Feuchtigkeit sehr gut abtransportieren, aufnehmen und wieder abgeben kann. Wichtig ist ebenfalls die antibakterielle Wirkung von Kalk, hervorgerufen durch seine hohe Alkalität, wodurch sich kein Schimmel bilden kann. Kalkputze können außerdem gut eingefärbt oder mit einer besonderen Struktur aufgetragen werden.

In KARDEA-Wohnobjekten wird Kalkputz als Aussenputz sowie im Innenbereich verwendet.

Glasschaum

Glasschaumgranulat ist ein mineralischer Leichtbaustoff, der aus reinem Altglas hergestellt wird und der Wärmedämmung und Stabilisierung dient. Das Granulat besteht aus gebrochenem Schaumglas und ermöglicht wärmebrückenfreies Bauen. Seine Eigenschaften sind hohe Druckstabilität, Sicherheit vor Schädlingen und Unverrottbarkeit. Das Material ist FCKW-frei, nicht brennbar und leicht zu verarbeiten, da es als lose Schüttung in die Baugrube eingebracht und verdichtet wird.

Für die Herstellung wird Altglas vermahlen und unter Zugabe eines Bindemittels und eines Blähmaterials bis ca. 900 °C erhitzt. Durch Abkühlung und Erstarrung bricht das Material. Die entstandene lose Körnung hat eine geschlossene Zellenstruktur und feste Konsistenz. Die hohe Menge eingeschlossener Luft sorgt für gute Dämmeigenschaft und geringe Dichte von 130 bis 170 kg/m³.

In KARDEA-Häusern wird Glasschaumgranulat als lastabtragende Dämmung unter der Bodenplatte verwendet.

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